Der Beta Faktor

Was ist der Beta Faktor?

Der Beta Faktor (im Englischen „Market Beta“) drückt aus, in welchem Ausmaß sich ein Asset (z.B. eine Aktie) im Vergleich zum breiten Markt entwickelt. Mathematisch wird dabei die Korrelation der Asset-Rendite zur Markt-Rendite mit dem Verhältnis der Asset-Volatilität zur Markt-Volatilität (gemessen anhand der Standardabweichung der Renditen) in Beziehung gesetzt bzw. multipliziert (Berkin & Swedroe, 2016)*. Somit ist Beta eine Kennzahl für die Sensitivität eines Assets im Verhältnis zum Markt. Am Beispiel von Aktien lässt sich also anhand des Beta Faktors das Risiko, aber auch der Return einer Aktie im Vergleich zu seinem Index abbilden.

Ein Beispiel:

Nehmen wir als Beispiel eine Aktie mit einem Beta von 2. Der entsprechende Referenzindex (z.B. der MSCI World) hat dabei ein Beta von 1. Steigt der Index nun um 5 %, so würde die Aktie um 10 % steigen (5%*2). Fällt der Index jedoch um 5 %, so würde die Aktie auch entsprechend um 10 % fallen.

Wäre das Beta einer Aktie negativ, also etwa -2, dann würde sich eine Indexsteigerung sogar in einem Abschwung der Aktie auswirken. Gehen wir wieder von einer Steigerung des Index um 5 % aus, so würde der Wert der Aktie um 10 % sinken. Vice versa verhält es sich bei einem Indexabschwung um 5 %, der Kurs der Aktie würde um 10 % steigen.



Der Beta Faktor kann innerhalb eines Portfolios als Risikomaß für die Gewichtung der Portfoliobestandteile herangezogen werden. Würde man in Phasen des wirtschaftlichen Abschwungs bzw. in Bärenmärkten auf konservative Titel mit einem geringen Beta setzen, so würde man weniger starke Kursverluste gemessen am Index erleiden. Würde man hingegen in Phasen des wirtschaftlichen Aufschwungs bzw. in einer Hausse oder Bullenmärkten auf Titel mit höheren Betas setzen, so würde man vom Aufschwung überdurchschnittlich im Vergleich zum Referenzindex profitieren.

Wenn man Beta als Kennzahl im Entscheidungsprozess über die Investition in ein Asset berücksichtigen möchte, so muss jedoch beachtet werden, dass es sich hierbei immer um theoretische Annahmen über Risiko und Return handelt. Mehr Rendite lässt sich üblicherweise nur durch das Eingehen höherer Risiken erzielen. Dies heißt jedoch nicht automatisch im Umkehrschluss, dass höheres Risiko immer mit einer höheren Rendite belohnt wird. Dies ist nämlich nicht der Fall.

Es muss zudem stets kritisch hinterfragt werden, inwieweit vergangene Werte und Daten repräsentativ für die Zukunft sind. Schließlich können immer nur Daten aus der Vergangenheit analysiert werden, aus denen keine garantierten Vorhersagen über die Zukunft abgeleitet werden können. Es ist jedoch auch sinnvoll, sich genauer anzusehen, für welchen Zeitraum ein entsprechendes Beta ermittelt wurde. Viele Investoren orientieren sich etwa an Drei-, Fünf- oder Zehn-Jahres-Benchmarks.

Fazit

Beta ist eine wichtige Kennzahl, mit der schnell und einfach ein Eindruck darüber erhalten werden kann, wie riskant eine Aktie im Vergleich zu einem Index in der Vergangenheit war. Dennoch sollten Investmententscheidungen, die daraus abgeleitet werden auch im Hinblick auf die oben erwähnten Punkte kritisch hinterfragt werden.

Literatur



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Burton Malkiel ist ein US-amerikanischer Ökonom und emeritierter Professor für Volkswirtschaftslehre an der Princeton University. Er ist vor allem dafür bekannt, dass er die Random-Walk-Theorie...

Von |2021-05-24T17:29:03+02:003. Mai 2020|Finanzielle Bildung|0 Kommentare

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