Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
Warum hat mir das niemand früher über Geld verraten? ist die Fortsetzung von Mario Lochners erstem Buch Was ich mit 20 Jahren gerne über Geld, Motivation, Erfolg gewusst hätte*. Darin präsentiert Mario Lochner all jene Erkenntnisse, die er im Umgang mit Geld im Laufe seines bisherigen Lebens gesammelt hat und die er nun gerne mit seinen Leserinnen und Lesern teilen möchte.
Ein Kernthema des Buchs ist es, die richtige Balance zu finden. Das Finden einer persönlichen Balance zwischen Finanzen und einem glücklichen Leben, der Balance zwischen Einzelaktien und ETFs, der Balance zwischen Frugalismus und hedonistischer Verschwendung. Das Thema Finanzen ist mindestens genau so individuell, wie der persönliche Lebensstil. Jeder Mensch muss seinen persönlichen Weg finden und zwar mehrmals im Laufe des Lebens. Schließlich verändern wir uns im Laufe der Zeit und verfolgen je nach Lebensabschnitt unterschiedliche Ziele.
Mario Lochners Lektüre Warum hat mir das niemand früher über Geld verraten? bietet Unterstützung dabei, sich auf den richtigen Weg zu begeben, mit dem Ziel, die eigene Lebenszeit möglichst effizient, aber auch möglichst erfüllt zu gestalten.
Autor
Mario Lochner ist Diplom-Betriebswirt, Journalist und einer der bekanntesten und profiliertesten Finanzblogger im deutschen Sprachraum. Es ist Redakteur des Wirtschaftsmagazins Focus-Money und Betreiber des erfolgreichen Youtube-Kanals Mission Money mit derzeit mehr als 230.000 Abonnenten.
Inhalt
Geld regiert die Welt. Eine allseits bekannte Floskel, die allerdings viel Wahres enthält. Dennoch kommen die Themen Geld und Finanzielle Bildung in Schule, Ausbildung und Studium deutlich zu kurz. Der richtige Umgang mit Geld will gelernt sein. Warum hat mir das niemand früher über Geld verraten? gewährt den Leserinnen und Lesern dabei einen Einblick hinter die Kulissen der Finanzwelt und hilft dabei, den richtigen Umgang mit Geld zu entwickeln.
Imaginäres Ping Pong mit Sherlock
Ein besonderes Merkmal des Buchs sind die Zwiegespräche des Autors mit seinem (vermutlich imaginären) Freund Sherlock, die man im Buch immer wieder findet. Die Gespräche dienen meist dazu, ein neues Thema einzuleiten oder dieses näher zu erläutern. Dabei testen die beiden ihr Wissen und fordern sich gegenseitig durch Denkaufgaben heraus. Dadurch wird die Aufbereitung der Inhalte etwas aufgepeppt und so gelingt es Mario Lochner gut, sein Fachwissen auf lockere und sympathische Art und Weise zu vermitteln. Das begünstigt den Lesefluss und zudem das Lesevergnügen!
Die Kapitel werden häufig mit einer Zusammenfassung der wesentlichen Learnings beendet. Solche kurzen abschließenden Reflexionen sind sehr praktisch, vor allem, wenn man sich persönliche Notizen und Zusammenfassungen während des Lesens möglichst ersparen möchte.
Die Erkenntnisse der Koryphäen
In dem Buch werden die Erkenntnisse so manch kluger Köpfe aus der Welt der Finanzen und Investments und aus der Psychologie aufgegriffen. Die Inhalte werden selektiv und auf sinnvolle Weise in den passenden Kapiteln verpackt, um seine eigenen Themen entsprechend zu untermauern.
So findet man etwa manches aus dem kürzlich erschienenen Über die Psychologie des Geldes* (hier gelangst du zur Buchrezension!) von Morgan Housel. Auch die Erkenntnisse von Daniel Kahneman (Schnelles Denken, langsames Denken*) und Gerd Gigerenzer (Risiko*) finden Erwähnung, etwa in einem Kapitel, welches das Treffen von Entscheidungen und Risiko behandelt. Von Howard Marks (Marktzyklen meistern,* Der Finanz-Code*) gibt es ebenso interessante Überlegungen dazu, auch von Pim van Vliet (High Returns from Low Risk*), mit seinen überraschenden Erkenntnissen, dass risikoärmere bzw. weniger volatile Aktien höhere Renditen bringen als hochriskante Wertpapiere. Lochner hat zudem einen Bezug zu den Arbeiten von Martin Seligman, dem Begründer der Positiven Psychologie (Wie wir aufblühen*).
Krisen und deren Kontrolle
Was in dem Buch sehr positiv auffällt, sind die Erläuterungen zu bestimmten Sachverhalten, die etwas mehr in die Tiefe gehen, als man dies von anderen Ratgeber Büchern oft kennt. So etwa zum richtigen Verhalten im Falle eines Börsencrashs. Diese gehen über die üblichen „Ruhig bleiben, einen kühlen Kopf bewahren und bloß nicht verkaufen“-Ratschläge hinaus. So bietet der Autor hier konkrete Vorschläge, wie man eine Krise unter Kontrolle bringen und für sich selbst am besten nutzen kann.
Dabei werden etwa Fragen geklärt, wie: Wann sollte man wieviel nachkaufen? Wie hoch sollte die Investitionsreserve für den Fall der Fälle sein? Es ist wichtig, einen konkreten Plan zu haben, auf den man zurückgreifen kann, wenn es notwendig wird. Strategisch, geplant und emotionslos.
Von Crashpropheten hält der Autor relativ wenig, zumal sich aus deren Warnungen keinerlei vernünftige Maßnahmenvorschläge ableiten lassen. Dass die „Entkoppelung“ von Börse und Wirtschaft Anzeichen für einen überhitzten Markt und ominöses Vorzeichen für einen bevorstehenden Crash sei, entkräftet Lochner übrigens als Trugschluss. Wirtschaft und Börse entwickeln sich gerne unterschiedlich. Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Vergleicht man die Anzahl an börsennotierten Unternehmen mit allen weltweit existierenden Unternehmen, so wird man eine zahlenmäßig große Abweichung feststellen. Die Börse bildet schließlich nur einen kleinen Teil der Wirtschaft ab. Die Schlussfolgerung daraus:
„Die Börse kann sich also gar nicht von der Wirtschaft entkoppeln, weil sie noch nie an sie gekoppelt war.“
Die Core-Satellite-Strategie
Je weiter das Buch voranschreitet, umso konkreter werden die Inhalte und ebenso die praktischen Tipps. Lochner erläutert, wie ein sinnvolles ETF-Portfolio aussieht und wie fundamentale Kennzahlen bei der Aktienanalyse und Aktienauswahl genutzt werden sollten. Dabei warnt er vor Gefahren, die bei der Suche nach unterbewerteten Aktien lauern können (Stichwort „Value-Falle“). Nichts desto trotz plädiert der Autor dazu, nicht ausschließlich auf ETFs zu setzen, sondern auch in Einzelaktien zu investieren.
„Ich glaube daran, dass es jedem hilft, ein Investor zu sein und einen kleinen Teil seines Vermögens in Einzelaktien zu investieren. Weil wir dabei lernen, zu denken wie ein Unternehmer.“
Somit werden trotz aller Rationalität, aus der sich in der Regel ein breit gestreutes ETF-Weltportfolio ableiten lässt, vor allem auch jene Leserinnen und Leser glücklich werden, die sich auch für die Investition in Einzelaktien interessieren. Der Autor hält also einige Tipps zur richtigen Aktienanalyse und Aktienauswahl parat.
Mario Lochner gewährt in Kapitel 6 auch einen sehr detaillierten Einblick in sein eigenes Portfolio und er erläutert seine persönliche Core-Satellite-Strategie. Dabei erfährt man nicht nur, wie ein breites ETF-Basisportfolio gestaltet, sondern auch, wie dieses mit einigen „Satelliten“ wie Einzelaktien, Rohstoffen und Kryptowährungen erweitert werden kann. Eine nette Ergänzung ist die Vorstellung eines weiteren Portfolios, nämlich des Konzepts der „Welt AG“ von Dr. Andreas Beck.
Wahrscheinlichkeit und Risiko
Risiko ist ein wesentlicher Bestandteil eines erfolgreichen Lebens. Die richtige Beurteilung von Risiken funktioniert nur über die richtige Interpretation von Wahrscheinlichkeiten. Das häufig von der Allgemeinbevölkerung völlig falsch interpretierte Risiko von Aktien lässt sich ungefähr gleich einstufen, wie die verzerrte Wahrnehmung des Risikos bei Flugreisen, einer der sichersten Reisearten. Dennoch haben wir in der Regel mehr Angst vor einer Flugzeugkatastrophe als vor einem Autounfall.
Der Grund dafür ist, dass wir leider sehr häufig in Möglichkeiten denken und nicht in Wahrscheinlichkeiten. Oft malen wir uns aus, was alles passieren könnte, statt uns darüber Gedanken zu machen, was wahrscheinlicher ist.
Natürlich passieren immer wieder höchst unwahrscheinliche Dinge auf der Welt, wie eine sehr außergewöhnliche Geschichte aufzeigt. Es passiert wohl äußerst selten, dass man durch die offene Tür eines abstürzenden Flugzeugs gesogen wird, um danach unverletzt in einem Heuhaufen zu landen. Dem Kroaten Frane Selak ist dies aber tatsächlich genauso passiert. Dennoch ist es nicht sinnvoll, davon auszugehen, dass einem selbst derartiges widerfahren wird. Erst durch das nüchterne Betrachten von Wahrscheinlichkeiten gelingt es uns, Risiken richtig zu interpretieren.
Kennt man die Risiken, kann man sie kontrolliert eingehen. Wer sich entwickeln möchte, egal ob finanziell oder persönlich, der muss Risiken in Kauf nehmen und akzeptieren, hin und wieder ins Wanken zu geraten, um sich kontinuierlich vorwärts zu bewegen.
„Krisen gehören dazu und jeder, der versucht, ein Aktiendepot zu bauen, das nie fällt, aber trotzdem Rendite bringen soll, der wird verzweifeln. Nimm dich in Acht vor Menschen, die das ganze Leben auf zwei Standbeinen stehen und nie einen Schritt vorwärts machen.“
Fazit
Warum hat mir das niemand früher über Geld verraten? kann eine Unterstützung beim Finden und Gestalten des persönlichen Wegs zur „finanziellen Unbesiegbarkeit“ sein. Das Buch vermittelt einige interessante Gedanken und Denkanstöße. Der Autor greift dabei gerne auf wissenschaftliche Erkenntnisse zurück, plaudert zwischendurch aus dem Nähkästchen und vermittelt neben jeder Menge Fachwissen auch seine Leidenschaft für das Thema Geld und Finanzen. Es handelt sich bei Warum hat mir das niemand früher über Geld verraten? gewiss um kein Ratgeberbuch, das unrealistische Erwartungen bei den Leserinnen und Lesern schürt, aber die Leidenschaft des Autors für das Thema ist in jedem Kapitel spürbar und durchaus ansteckend.
Vom Niveau her kann das Buch am ehesten für interessierte Neueinsteiger empfohlen werden, die sich mit den Themen Geld, Finanzen und Investitionen beschäftigen möchten oder erst vor kurzem damit begonnen haben. Wer sich mit dieser Materie bereits etwas befasst hat, wird einige der Inhalte wiedererkennen. Fortgeschrittene Investoren können vor allem von den vielen Anregungen zur Findung der persönlichen Balance auf verschiedenen Ebenen und von den psychologischen Exkursen profitieren, die Mario Lochner in seinem Buch zur Verfügung stellt.
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Weitere Literatur des Autors
Was ich mit 20 Jahren gerne über Geld, Motivation, Erfolg gewusst hätte*
Im seinem ersten Buch befasst sich Mario Lochner mit den Aspekten der persönlichen und beruflichen Motivation, den nötigen Erfolgswerkzeugen, die es benötigt, um zu persönlichen, beruflichen und finanziellen Erfolg zu gelangen. Dabei erzählt er von seinen persönlichen Niederlagen, die ihn dazu veranlasst haben, sich intensiv mit dem Thema Geld zu beschäftigen.
Weiterführende Literatur
Schnelles Denken, langsames Denken*
Der Kognitionspsychologe und Nobelpreisträger Daniel Kahneman zeigt in seinem Buch anhand verblüffenden Beispielen, wie wir Entscheidungen treffen und welchen mentalen Mustern wir dabei folgen. Schnelles Denken, langsames Denken landete unmittelbar nach Erscheinen auf der Bestsellerliste der New York Times und des Spiegels.
Risiko: Wie man die richtigen Entscheidungen trifft*
Die Corona-Pandemie, Rinderwahn, Fukushima, die Finanzkrise – unsere Welt wird immer wieder von Katastrophen enormer Tragweite heimgesucht. Trotz all der Gefahren und Risiken dieser Welt agieren wir häufig irrational und unangemessen. Gerd Gigerenzer erläutert in Risiko die Psychologie, die dahinter steckt und wie es uns gelingt, durch Wissen, klügere Entscheidungen zu treffen und uns von Medien und Fachleuten nicht weiter in die Irre führen zu lassen.
Über die Psychologie des Geldes: Zeitlose Lektionen über Reichtum, Gier und Glück*
Ein außergewöhnliches Buch und ein Bestseller, der nun auch in Deutsch verfügbar ist! Über die Psychologie des Geldes von Morgan Housel beinhaltet 19 Geschichten über den Umgang der Menschen mit Geld, der in der Regel alles andere als mathematisch, rational und logisch ist. Absolute Leseempfehlung!
Marktzyklen meistern: So geht perfektes Timing für Anleger*
Selbst Warren Buffett hat sich als Fan von Howard Marks geoutet. In seinem Buch teilt er seine Erkenntnisse über Marktphasen und wie man diese wiederkehrenden Muster der Märkte dazu nutzen kann, um den eigenen Anlageerfolg zu verbessern. Es geht hier übrigens nicht um „Market Timing“ im eigentlichen Sinn.
High Returns from Low Risk: Der Weg zum eigenen stabilen Aktien-Portfolio*
Risiko und Rendite sind untrennbar miteinander verbunden. Dieses Credo wird von Pim van Vliet und Jan de Koning in gewisser Hinsicht auf den Kopf gestellt. Anhand ihrer Analysen zeigen sie, dass die Anlage in risikoarme Aktien nicht nur überraschend hohe, sondern sogar signifikant höhere Renditen bringen, als Investitionen hochriskante Wertpapiere. Anhand ihrer Untersuchungsergebnisse leiten sie Kriterien ab, die man beachten sollte, um ein risikoarmes Portfolio zu erstellen, das die gewünschten Ergebnisse erbringt.
Wie wir aufblühen: Die fünf Säulen des persönlichen Wohlbefindens*
Der Pionier der Positiven Psychologie Martin Seligman über die fünf Säulen des persönlichen Wohlbefindens und über die Wichtigkeit, sich auf die eigenen Stärken statt auf die Schwächen zu fokussieren. Das Buch beinhaltet konkrete Übungen, um seine Stärken wahrzunehmen und mit ihnen arbeiten zu können.
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